Aktive gesellschaftliche Teilhabe sicherstellen - Herausforderungen der Seniorenpolitik

Wie können Kompetenz, Erfahrungen und Lebensleistung ältere Menschen in unserer Gesellschaft besser wertgeschätzt werden und wie können die durch die Pandemie verstärkten Probleme im Alter angegangen werden? Diese und andere Themen diskutierten Mitglieder der FDP Wiefelstede und interessierte Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen Gotthard Schönbrunn aus Metjendorf, Vorsitzender des Wiefelsteder Seniorenbeirats, digital mit Grigorios Aggelidis, Sprecher für Familien und Senioren der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag. 

Aggelidis erläuterte dabei die Säulen der Seniorenpolitik der Freien Demokraten. Im Bereich der finanziellen Sicherheit sei neben der Basisrente auch der Einstieg in die Aktienrente wichtig. Keine Zukunft sahen die Teilnehmer für die „Riesterrente“, da diese viel zu bürokratisch und wenig ertragreich sei. Übereinstimmung gab es auch bei der Frage des Renteneintrittsalters. Die Freien Demokraten fordern hier eine deutlich höhere Flexibilität wie in Skandinavien.

Von großer Bedeutung seien gerade auch für ältere Menschen die Bildungspolitik und die Verbesserung der Digitalkompetenz. „Mit Hilfe der Digitalisierung müssen wir zum Beispiel auch die Pflegeberufe attraktiver machen, indem vor allem die Bürokratie deutlich abgebaut wird. Menschen müssen sich wieder mehr um Menschen kümmern können“, so der Abgeordnete.

Die Freien Demokraten setzen sich auch dafür ein, dass gesellschaftliche Teilhabe nicht an starren und diskriminierenden Altershöchst- oder Altersmindestgrenzen gebunden werden darf. „Durch Altersgrenzen werden ältere Menschen an einer aktiven Rolle in der Gesellschaft gehindert, z. B. bei der Tätigkeit als Schöffe, dem Deutschen Roten Kreuz und dem THW. Das wollen wir überprüfen und gegebenenfalls neu gestalten“, erläuterte Aggelidis. 

Breiten Raum nahmen in dem Gespräch die Wohn- und Mobilitätsaspekte für Senioren ein.  FDP-Ratsherr Karl-Heinz Würdemann: „Bei der zukünftigen Nachverdichtung in den Ortschaften der Gemeinde sollte nach Möglichkeit auch altersgerecht und barrierefrei gebaut werden. Hierbei muss auch eine Berücksichtigung von älteren Bürgerinnen und Bürgern bei der Grundstücksvergabe in Neubaugebieten ermöglicht werden. Des Weiteren sollte in Neubaugebieten über Begegnungsstätten und auch den gezielte Bau von Seniorenwohnungen gesprochen werden.“