Erhalt der Förderschule Lernen - Fragen und Antworten

FDP-Ammerland-Förderschule-Lernen-Schule-volksbegehren

Wir treten für eine vielfältige Schullandschaft ein und dazu gehört eben auch die Förderschule Lernen mit ihrem besonderen Angebot. Hier Beantworten wir wichtige Fragen in diesem Zusammenhang.

Wer für die Förderschulen ist, ist gegen Inklusion?

Nein, wir treten dafür ein, dass alle Schülerinnen und Schülerden bestmöglichen Ort für Bildung erhalten. Das kann die inklusive Beschulung sein, aber eben auch die Förderschule Lernen. Mit dem besonderen pädagogischen Konzept und der Möglichkeit,dem einzelnen Schüler mehr Aufmerksamkeit widmen zu können, bilden die Förderschulen Lernen für viele einen Ort,in dem sie aufblühen und gestärkt werden in ihrer Persönlichkeit und in ihrer Selbstbestimmung. Die Förderschulen Lernen verhindernSchulabbrüche und

sind erfolgreich dabei,junge Menschen in Ausbildung zu bringen. Und genau darum geht es, Inklusion bezieht sich nicht auf Schule oder 45 Minuten gemeinsamen Unterricht, sondern darauf, wie es uns gelingt Menschen zu stärken in ihrer Teilhabe und Selbstbestimmung.

Werden die Kinder nicht abgestempelt durch den Besuch der Förderschule?

Kinder und Eltern, die sich erst im Laufe der Sekundarstufe I für den Besuch der Förderschule Lernen entschieden haben,berichten davon, dass ihre Kinder aufgeblüht sind, weil sie sich endlich verstanden gefühlt haben und endlich eine Peer-Group hatten, in der sie nicht diejenigen gewesen sind, die „anders“ sind.In der Förderschule Lernen haben sie eherwieder schulische Erfolgserlebnisse, die ihre Motivation und ihren Lernwillen steigern.

Haben die Kinder in der inklusiven Beschulung nicht bessere Chancen?

Auf einige Kinder kann das zutreffen, auf andere Kinder eben nicht. Inklusive Beschulung bedeutet, dass die Klassendeutlich größer sind, den Lehrkräften die Zeit für individuelle Betreuung fehlt und Kinder wahrnehmen, dass sie anders sind.

Im Schuljahr 2020/2021 haben in Niedersachsen 1.215 Schülerinnen und Schüler die Förderschule Lernen verlassen, davon 559 mit dem Hauptschulabschluss, 475 mit dem Abschluss Förderschule Lernen und 181 ohne Abschluss. Ob die Schülerinnen und Schüler diese Abschlüsse in der inklusiven Beschulung erreicht hätten ist unklar, aber es zeigt, dass die Förderschule Lernen ihre Schülerinnenund Schüler zu Abschlüssen bringt. In der Hauptschule verließen von 4.070 Schülerinnen und Schüler 485 davon die Schule ohne Abschluss.

Kosten die Doppelstrukturen nicht zu viel Geld?

ein. Die Ressourcen sind pro Kind mit Unterstützungsbedarf Lernen gerechnet. In der inklusiven Beschulung gibt es drei zusätzliche Stunden eines Sonderpädagogen pro Kind mit festgestelltem Unterstützungsbedarf Lernen. Pro Klasse in der Förderschule Lernen werden 30 Lehrerstunden vorgesehen. D.h. bei 10 SuS in der Klasse ist der Bedarf an Lehrerstunden identisch mit dem Bedarf,der entstehen würde, wenn die Kinder inklusiv beschult werden würden.

Im Schuljahr 2021/22 werden laut Statistik 4.346 SuS in den Förderschulen unterrichtet und dafür werden 402 Klassen gebildet, also rund 12.060 Lehrerstunden zugewiesen. Für die inklusive Beschulung würde es 13.038 Lehrerstunden bedürfen. Damit kommt die Beschulung in Förderschulen Lernen aktuell mit rund 37 VZLE weniger aus als bei einer inklusiven Beschulung aller SuS.

Dann solldie Förderschule Lernen also Geld sparen?

Nein. Es geht um die bestmögliche Beschulung der Kinder. Deswegen soll es auch weiterhin die freie Wahlmöglichkeit zwischen der inklusiven Beschulung und der Beschulung an einer Förderschule Lernen geben. Die Eltern entscheiden sich gerade immer noch für die Förderschule, warum sollte Politik diese daher gegen den Willen der Eltern abschaffen? Wir würden auch kein Geld sparen wollen, sondern die Ressourcen der Förderschulen verbessern. An Förderschulen wird auch unterdurchschnittlich wenig Schulbegleitung eingesetzt. Auch hier sparen die Sozialleistungsträger. Aber auch diese eingesparten Gelder sollten der Förderschulen Lernen künftig anteilig zur Verfügung gestellt werden, bspw. für multiprofessionelle Teams.

Istdas ein Wahlkampfmanöver?

Nein, es ist uns ein Herzensanliegen die Schülerinnen und Schüler individuell zu unterstützen und dafür braucht es eine vielfältige Schullandschaft. Die Förderschulen Lernen werden von Eltern und Schülern immer noch angewählt undals Schulform akzeptiert, es ist daher eine rein politisch motivierte Entscheidung die Schulform auslaufen zu lassen. Dem wollen wir uns entgegenstellen. Dafür hat die FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag bereitsim Februar 2022einen Gesetzesentwurfeingebracht, der jedoch von der Großen Koalition aus SPD und CDU liegengelassen wird. Mit dem Volksbegehren machen wir nicht nur deutlich, dass uns das Thema wichtig ist, sondern dass wir es auch über die Landtagswahl hinaus thematisieren werden und beispielsweise nicht wie die CDU 2017 mit faulen Kompromissen vergessen werden, nur um zu regieren.